Ein sehr kulinarisches Geschenk hat mir meine Freundin, die Autorin, Künstlerin und Foodbloggerin Elis Fischer gemacht. Sie ist auf die fabelhafte Idee gekommen, die Charaktere der Protagonistinnen meines Roman Die Venezianerin und der Baumeister als fotografische Stillleben zu interpretieren. Zwar erscheint der Roman erst Anfang 2015, aber für Elis sind die Heldinnen offenbar schon fast so vertraut wie Freundinnen, weil sie mir als Testleserin zur Seite gestanden ist.
Um Protesten bezüglich der Authentizität vorzubeugen: Die Elemente der Stillleben stammen natürlich nicht aus der Renaissance, waren teilweise damals nicht einmal erhältlich, sondern wurden wegen ihrer Charakteristik ausgewählt.
Ich starte mit dem Tableau, das Elis meiner Hauptfigur Mariangela zugedacht hat.
Wie stellt ihr euch den Menschen dazu vor?
Ich stelle mit eine Birne in einer Apfelfamilie vor, wo einer der Äpfel zwiegespalten ist. Einerseits zwischen Apfel und Birne, andererseits zwischen Familie und Arbeit, die rechts durch die architektonischen Elemente (Kreis, Zylinder) symbolisiert wird. Die vorderste Ebene gehört ganz der Birne, die sich – obwohl zum weiblichen Apfel gelehnt – doch mehr nach rechts, zur Architektur und schlussendlich zu ihrer Kunst hingezogen fühlt.
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viel verraten, sonst muss du den Beitrag löschen 🙂
LG
Elis
Vielen Dank, dass du die Interpretation (nach der ich dich unhöflicherweise nicht gefragt habe, weil ich selbst draufkommen wollte) nun noch nachlieferst. Den gespaltenen Apfel hab ich nicht kapiert, keine Ahnung warum. Unglaublich subtile Ikonographie … wobei mir einfällt, dass ich in der Aufzählung deiner Berufe die Kunsthistorikerin vergessen habe!
Ich finde auch, dass Mariangelas Persönlichkeit, wie sie von mir gemeint war, sehr gut getroffen ist. Mir fehlt nur ein dunkles Element. Ich hatte die Assoziation, dass eine Amsel zwischen den Früchten sitzen könnte und seither sehe ich sie und bin überzeugt, dass sie nur davongeflogen ist, bevor du abgedrückt hast 🙂
Um die Amsel für das Bild zu zähmen, hätte ich noch etwas länger gebraucht 🙂
Und du hättest sie anketten müssen. Wobei mir Donna Tart einfällt … jedenfalls wäre das grausam gewesen und mir ist es wesentlich lieber, dass sie irgendwo draußen herumflattert und es sich nur nachts zum Schlafen im Bild bequem macht. Wenn ich es mir recht überlege, passt das auch im Hinblick auf das Buch gut. Unerwähnt wollte ich sie halt nicht lassen, die Amsel …
ich hatte Stillleben falsch geschrieben. So merkwürdig mit den drei lll …